Mit seinen etwa 2,4 Millionen Einwohnern ist Wien nicht nur eine der größten Städte in der Europäischen Union, sondern die größte und pulsierendste Metropole Mitteleuropas.
Nachtschwärmer aus dem Großraum Wien, Österreich, den Nachbarländern und Touristen aus der ganzen Welt kommen hier abends auf ihre Kosten. Nicht nur für junge Leute lohnt es sich dabei, etwas länger aufzubleiben und die Wiener Innenstadt und das Donau-Ufer unsicher zu machen. Wiens Nachtleben bietet für jeden das Richtige.
>> Wien für Nachtschwärmer: Das „Bermudadreieck“
Für jeden Touristen ist ein Besuch im angesagten Szeneviertel „Bermudadreieck“ in der Wiener Innenstadt, dem 1. Bezirk, zu empfehlen.
Im Bermudadreieck reiht sich eine Bar an die nächste. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Am Rabensteig, in der Seitenstettengasse und auf dem Ruprechtplatz – nur wenige Gehminuten vom Stephansdom entfernt, findet der Nachtschwärmer und Partygänger gesellige Kneipen, angesagte Cocktailbars und Tanzlokale.
Das bekannteste Wiener Kneipenviertel ist in den 70er Jahren entstanden und machte aus einem etwas heruntergekommenen Arbeiterquartier eine ansehnliche abendliche Partymeile inmitten der Innenstadt. Viele „echte“ Wiener empfinden das Bermudadreieck heute als eher touristisch oder etwas in die Jahre gekommen – trotzdem schätzen sie sowohl die alteingesessenen Kult-Kneipen, als auch ständig neue Lokale, die aktuelle Trends wieder spiegeln. Im Bermudadreieck gibt es an jedem Wochenende etwas Neues zu erleben, ob man nun mit Freuden feiern gehen möchte, seinen Junggesellenabschied begehen oder die Liebe seines Lebens finden möchte.
Als Wienbesucher lohnt sich der Besuch im Bermudadreieck sowohl am Abend als auch am Tage. Und auch für ein „Party-Wochenende“ eignet sich das Bermudadreieck in Wien hervorragend und steht anderen weltberühmten Meilen wie der Hamburger Reeperbahn in Nichts nach.
Ein Wort noch zum Namen und gleichzeitig eine kleine Warnung:
Nachdem sich im ehemaligen Arbeiterviertel eine beachtliche Zahl von Kneipen und Lokalen angesiedelt hatten und die Wiener eine ausgiebige Tour im Bermudadreieck zu schätzen wussten, kam es schon einmal vor, dass man sich im Dickicht aus Menschen, Kneipen und kleinen Gassen verlaufen hat und im wahrsten Sinne des Wortes im „Bermudadreieick“ verschollen ist. Das kann mit Sicherheit auch heute noch passieren.
>> Wien für Nachtschwärmer: Das Donau-Ufer
Etwas weniger bekannt, aber trotzdem sehr empfehlenswert, ist ein Abend am Donau-Ufer – genauer gesagt auf der Donausinsel, nur wenige Minuten von der Innenstadt entfernt.
Auf der Donauinsel zwischen Neuer Donau und der Donau finden Genießer und Nachtschwärmer meist mediterrane Restaurants mit köstlichen Spezialitäten aus dem Mittelmeer. Somit kommen Fans der italienischen, spanischen, portugiesischen und griechischen Küche auf ihre Kosten. Doch warum sollten Nachtschwärmer auf der Donauinsel landen?
Ganz einfach: Nach einem leckeren Essen lässt es sich in einer lauen Sommernacht am Wasser sehr gut mit einem Glas Wein aushalten.
Außerdem und das mag spannender für den jungen Wien-Urlauber sein, gibt es hier Beachclubs und Cocktailbars direkt am Wasser. Die Großstadt und der stressige Alltag lassen sich hier für ein paar Stunden vergessen. Und auch wenn man die Donauinsel mit den vielen Restaurants, Bars und sportlichen Aktivitäten (tagsüber) auch Sunken City nennt, ist die Chance in dieser wundervollen, sommerlichen und gediegenen Atmosphäre zu versinken sicherlich geringer als im Bermudadreieck.
Zu erreichen ist die Insel übrigens bequem mit der U-Bahn (Linie U1 | Haltestelle: Donauinsel). Am Wochenende fährt die Linie 24 Stunden, somit steht einem ausgelassenen Abend an der Donau nichts im Wege.
>> Wien für Nachtschwärmer: Der Gürtelbogen
Bei Touristen ist das Bermudadreieck in der Wiener Innenstadt weltberühmt. Ein Besuch hier ist ein Muss. Für die Wiener Jugend und Partygänger sieht das mittlerweile etwas anders aus. Das Wiener Nachtleben verlagert sich immer mehr in den Gürtel. Gürtel bezeichnet dabei eine stark befahrene Bundesstraße, die die Innenstadt von der Vorstadt trennt. In seiner Mitte fuhr die ehemalige Stadtbahn und heute die U-Bahn. Die Schienen liegen dabei auf Bögen, in denen Stationsgebäude untergebracht sind und immer mehr Szenelokale einziehen.
Der Gürtel entwickelt sich dabei immer mehr zur zentralen Meile des Wiener Nachtlebens. Ehemals ein Rotlichtviertel mausert sich der Gürtelbogen nun immer mehr in Richtung trendige Partymeile mit Szene-Charakter. Neben den Klassikern wie Chelsea und B72, die hier zuerst eröffneten und sich immer noch großer Beliebtheit erfreuen, eröffnen neue Musiklokale in den ehemaligen Stadtbahnbögen unter der U-Bahn.
Im Gegensatz zum Bermudadreieck erlebt man am Gürtelbogen das wahre Wiener Nachtleben und kann im Gegensatz zur Innenstadt die ganze Nacht feiern. Am Gürtel stört die Musik wegen dem lauten Straßenlärm nicht und es gibt hier keine „Sperrstunde“.
Die Lokale, die ziemlich stark auf das musikalische Erlebnis ausgerichtet sind, finden sich in den Stadtbahnbögen unter der U-Bahn zwischen den Stationen Thalia- und Nussdorfer Straße
>> Wien für Nachtschwärmer: Die Prater-Sauna
Keine Angst, ich möchte sich nicht in eine Sauna schicken, um das Wiener Nachtleben zu erleben. Obwohl, eigentlich schon! Auf dem Pratergelände hat sich eine ehemalige Sauna zu einem der angesagtesten Wiener Clubs entwickelt.
Auf mehreren Dancefloors kann in der Sauna zu Techno und Electro-Beats geschwitzt werden. Aufgrund der etwas anderen Location bieten sich dem Besucher neben der Musik in den Clubs gleich mehrere Highlights.
Das Schwimmbecken der Sauna wird nachts beleuchtet und bietet somit eine einmalige Kulisse für jede Party. Der Nachtschwärmer kann allerdings nur neben dem Becken tanzen. Geschwommen wird entweder nachmittags oder mittwochs beim Nachtschwimmen – weitere Poolpartys runden das Programm der Pratersauna ab.
Die Pratersauna hat Terrassen und Gärten, die im Sommer gern genutzt werden. Ach ja, die Toiletten sind von Künstlern der All Austrian Arts designt worden und der Hingucker.
>> Tipps für Nachtschwärmer:
Wenn Sie sich entschließen in Wien auszugehen, sollten Sie die passende Garderobe besitzen. In Wien muss es etwas schicker sein. Die Wiener Jugend trägt zum Ausgehen keine legere Alltagskleidung, wie es in Deutschland üblich ist. Anzug und Schlips bei den Männern und Abendkleider bei den Frauen sind keine Seltenheit. Jeans und T-Shirt sind tabu.
Für Touristen gilt also: Wenn Sie einen Abend im Wiener Nachtleben planen, nehmen Sie sich ein extra Outfit mit. Sie wollen doch nicht negativ auffallen. Und außerdem: Sich dem Anlass angemessen zu kleiden, erhöht die Freude und das feierliche Gefühl. Glauben Sie mir.
Ebenfalls ungewöhnlich für eine Großstadt wie Wien ist, dass im Bermudadreieck, also dem Hotspot der Wiener Partyszene ab 24 Uhr nur noch im Lokal getrunken und gefeiert werden darf. An den Tischen vor den Bars und Kneipen (den sogenannten Gastgärten oder nur Gärten) werden Sie aufgefordert, Ihr Glas zu nehmen und umzuziehen. Der Umstand, der den Lärmpegel für die Anwohner begrenzen soll, tut der Feierlaune zwar selten Abbruch, ist allerdings gerade für uns Deutsche ungewöhnlich – vor allem, wenn man es sich in einer lauen Sommernacht gerade mit einem Cocktail unter freiem Himmel gemütlich gemacht hatte.