Lagerfeuer vor Trondheim

Lagerfeuer vor Trondheim

Karl-Aage Schwartzkopf (* 5. Januar 1920 in Lund; † 25. März 2009)

Thienemann Verlag, Stuttgart

Dt. Erstausageb: 1978

Aus dem Schwedischen: Yngste karolinen (1960)

Lagerfeuer vor Trondheim

Die historische Grundlage

1718 befielt der schwedische König Karl XII seinen Truppen den gegen Trondheim in Norwegen zu ziehen. Dem Befehl zur Eroberung verlieh er weiteren Nachdruck, indem er seiner Armee unter Leitung von Carl Gustaf Armfeldt übermittelte, dass „wenn Trondheim nicht in unsere Hand fällt, soll keiner an eine Rückkehr nach Schweden denken.“

Nach einem langen Marsch nach Trondheim waren die schwedischen Truppen bereits geschwächt, Nachschub- und Versorgungsengpässe sorgten für weitere Probleme. Trotzdem startete Armfeldt den Feldzug und versuchte Trondheim einzunehmen. Als nun im Januar 1719 der schwedische König starb, waren die Truppen zum Rückzug gezwungen.

Der weite und schwierige Rückzug in einem eisigen Winter wurde zu einem „Todesmarsch der Karoliner“.

Der Roman

Soweit zu den historischen Fakten. Der Roman „Lagerfeuer vor Trondheim “ vom schwedischen Schriftsteller Karl-Aage Schwartzkopf, wurde vor eben diesem historischen Hintergrund geschrieben und soll den Feldzug des schwedischen Generals Armfeldt literarisch aufarbeiten.

Interessanterweise wird nicht etwa ein Soldat oder gar Armfeldt selbst als Protagonist ausgesucht, sondern der Krieg und der Rückzug aus Sicht eines Elfjährigen beschrieben. Andreas Henrik Ramsay, ein gerade elfjähriges Kind, ist stolz darauf, als Page des großen Generals Armfeldt mit auf den Feldzug zu dürfen. Für den Jungen ist der Krieg anfangs ein kolossales Spiel, in dem man Heldentaten vollbringt. Erst nach einer entbehrungsreichen Zeit merkt Andreas, dass der Krieg kein Kinderspiel ist und das jeder Feind eigentlich auch ein Freund sein könnte. In der rauen Gemeinschaft der Soldaten freundet sich Andreas mit dem 14-jährigen Trommler Martin an und verlebt ein Stück Kindheit in dieser sonst so tristen und schweren Zeit.

Der Roman ist leicht zu lesen und schildert den Krieg und die historischen Fakten einmal anders – eben aus einer kindlichen Perspektive. Das macht „Lagerfeuer vor Trondheim“ zu einem interessanten Jugendbuch.

Auf ein Happy End sollte man jedoch nicht hoffen. In der Nacht vor dem Erreichen der sicheren schwedischen Grenze und dem Ende des Todesmarsches stirbt der Martin, der beste Freund von Andreas, an Erfrierungen. Völlig erschöpft übernimmt Andreas die Aufgaben des Trommlers und dient pflichtbewusst seinem Vaterland, wohl wissend, dass seine Kindheit verloren ist – genau wie der Feldzug gegen Trondheim. 

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